Die Geliebte, im Hotel versteckt
Teuer. Laken aus Seide, bestickt mit zartem Blütenmuster.
Durch die halb geöffneten, makellosen Mahagoniblenden vor dem Hotelfenster schimmert Londons Zentrum, weiß und lachsfarben verputzte Fassaden des reichen Westens, glatt wie die Innenseiten einer Muschel.
Die Badewanne ist aus Marmor, genauso leuchtend sauber wie das jungfräuliche Panorama draußen. Die Seifen auf der Ablage duften nach Orangenöl, Lavendel und Minze. Das Shampoo ist so perfekt aromatisiert, dass man das Bedürfnis hat, es zu probieren, bevor man es an seine Haare verschwendet.
In meine Decke gekuschelt lasse ich den Raum um mich herum Gestalt annehmen. Der böse Mann ist nicht da, er muss in ein Meeting, Geschäfte machen, sich verkaufen. Ich weiß, er wird seinen Tag ungeduldig beschleunigen, denn seine Belohnung, sein schönstes After Work Geschenk, wartet in genau diesem Bett für über 300 Euro die Nacht (breakfast excluded) darauf, dass der Kreis eines von Lügen, heimlichen Telefonaten und Sex bestimmten Tages sich erneut schließt.
Wilde Euphorie, durchsetzt mit Blitzen von Wahnsinn.
Messingwasserhähne, Schränke so ultimativ designt, dass man sie kaum lokalisiert, lautloses Aufgleiten von Schiebetüren. Rotwein und teure Schokolade am Bett.
Leben die so? Er und seine Frau?
Hat er sie jemals so verzweifelt, so herzzerreißend geliebt wie mich, mit Tränen in den Augen am Ende stundenlanger Zärtlichkeiten, in der Dämmerung, morgens um 5:00?
Und sie? Sieht sie den komplett aus den Fugen geratenen Schmerz in seinen Augen, den Abgrund der eigenen Abhängigkeiten, den Selbstekel...
Oder werde ich einfach verrückt?
Durch die halb geöffneten, makellosen Mahagoniblenden vor dem Hotelfenster schimmert Londons Zentrum, weiß und lachsfarben verputzte Fassaden des reichen Westens, glatt wie die Innenseiten einer Muschel.
Die Badewanne ist aus Marmor, genauso leuchtend sauber wie das jungfräuliche Panorama draußen. Die Seifen auf der Ablage duften nach Orangenöl, Lavendel und Minze. Das Shampoo ist so perfekt aromatisiert, dass man das Bedürfnis hat, es zu probieren, bevor man es an seine Haare verschwendet.
In meine Decke gekuschelt lasse ich den Raum um mich herum Gestalt annehmen. Der böse Mann ist nicht da, er muss in ein Meeting, Geschäfte machen, sich verkaufen. Ich weiß, er wird seinen Tag ungeduldig beschleunigen, denn seine Belohnung, sein schönstes After Work Geschenk, wartet in genau diesem Bett für über 300 Euro die Nacht (breakfast excluded) darauf, dass der Kreis eines von Lügen, heimlichen Telefonaten und Sex bestimmten Tages sich erneut schließt.
Wilde Euphorie, durchsetzt mit Blitzen von Wahnsinn.
Messingwasserhähne, Schränke so ultimativ designt, dass man sie kaum lokalisiert, lautloses Aufgleiten von Schiebetüren. Rotwein und teure Schokolade am Bett.
Leben die so? Er und seine Frau?
Hat er sie jemals so verzweifelt, so herzzerreißend geliebt wie mich, mit Tränen in den Augen am Ende stundenlanger Zärtlichkeiten, in der Dämmerung, morgens um 5:00?
Und sie? Sieht sie den komplett aus den Fugen geratenen Schmerz in seinen Augen, den Abgrund der eigenen Abhängigkeiten, den Selbstekel...
Oder werde ich einfach verrückt?
Christmas - 7. Dez, 09:06